Der folgende Text, den ich mit freundlicher Gehemigung des Autors Johannes Wiltschko verwenden darf beschreibt besser, als ich es formulieren könnte, meine Sicht über psychotherapeutische Arbeit und mein Angebot, das ich Ihnen mache:
Über Psychotherapie gibt es viele verschiedene und teilweise widersprüchliche Vorstellungen. Tatsächlich existiert ja auch eine Reihe unterschiedlicher psychotherapeutischer Verfahren und es ist schwierig, sich in dieser Vielfalt zurechtzufinden. Deshalb will ich kurz darstellen, was Sie erwartet, wenn Sie bei mir und mit mir Psychotherapie machen.
Psychische Probleme Unerträgliche Stimmungen, innere Konflikte, körperliche Dysfunktionen, nicht zu den gewünschten Zielen führende Verhaltensweisen, Beziehungskonflikte, etc. - sind keine Krankheiten. Sie weisen auf etwas hin, das leben möchte aber aus allen möglichen (zunächst unbekannten) Gründen nicht leben kann. Psychische und psychosomatische Symptome sind zwar oft sehr unangenehme, aber dennoch "richtige" Phänomene, die nicht bekämpft, sondern beachtet werden wollen. Denn in den Symptomen liegt die Lösung der Lebensprobleme schon parat.
Der Körper trägt die Lösung der Probleme schon in sich Überraschenderweise "weiß" der Körper, wie er den ganzen Menschen heilen kann und er möchte es auch und versucht es die ganze Zeit. Die scheinbar unlösbaren Probleme kommen daher, dass unsere Gedanken und Gefühle, mit denen wir unsere körperlichen (Miss-)Empfindungen ständig analysieren und bewerten, den Selbstheilungskräften des Körpers keinen Raum lassen, wirksam zu werden. Was wir über unsere innere und äußere Situation denken und fühlen, ist fast immer nichts anderes, als die immer gleiche Selbstkritik und Selbstabwertung. Wir bewegen uns gedanklich und gefühlsmäßig in gewohnten, gleichförmigen Schlaufen und nehmen die Chance nicht wahr, unseren Körper zu fragen und ihm zuzuhören, was er uns antwortet. Diese Antworten sind immer Schritte nach vorne, Entwicklungsschritte, Heilungsschritte, in denen das Neue kommt, das wir zur Lösung der gegenwärtigen Probleme brauchen.
Jeder kann lernen, sich selbst zu heilen Den Körper von innen zu spüren, dem körperlichen Spüren Raum zu geben, bei ihm zu verweilen, dem Körper Fragen zu stellen und auf seine Antworten zu horchen ist etwas, das man lernen kann. Das dauert bei manchen Menschen einige Wochen, manche können es schon nach ein paar Stunden. Aber jeder kann es lernen. Als Psychotherapeut bin ich Gefährte auf Ihrem Weg Das alles sagt: Sie sind nicht krank und müssen sich nicht den Hilfsmaßnahmen eines so genannten Experten unterwerfen. Alles, was Sie brauchen, um am Leben wieder Freude zu haben und nach vorne schauen zu können, tragen Sie schon in sich. Es braucht nur jemanden, der mit Ihnen zusammen den Weg durch das Dickicht von negativen Gedanken- und Gefühlsschlaufen hindurch findet zu dieser körperlichen Quelle von Energie, Lebenskraft und Kreativität, mit der Konflikte (die zum Leben dazugehören) bewältigt werden können, statt in ihnen stecken zubleiben.
Was- jetzt- ist, führt zu neuen Schritten Dieser Weg führt immer über bzw. durch das “Was- jetzt- ist” (und nicht über das, was angeblich sein sollte oder was früher einmal war). Mit dem “Was- jetzt- ist” - was Sie also im jeweiligen Augenblick denken, phantasieren, fühlen und spüren unmittelbar in innere Beziehung zu treten, erzeugt zunächst oft Unwillen oder Angst. Das kommt daher, dass man gewohnheitsmäßig glaubt, dass da in einem drinnen nichts sei oder nur Chaos oder nur schreckliche Dinge, die einen überwältigen könnten. In den Therapiestunden werden Sie lernen, wie man dem inneren Erleben so gegenübertreten kann, dass sich diese Ängste als Vorurteile erweisen. Was man innerlich erlebt, hängt davon ab, wie man ihm gegenüber tritt. Das ist eines der Geheimnisse der Therapie. Auf dieses "Wie" werden wir in den Therapiestunden besonders achten.
In der Therapie wollen wir nur, was "richtig" ist Die Therapiestunde gehört Ihnen. Sie bestimmen, was Sie sagen oder tun wollen. Sie bleiben der Regisseur, auch wenn ich Ihnen immer wieder kleine Vorschläge machen oder Sie zu einem Experiment einladen werde. Was immer ich vorschlage. Sie können es ablehnen oder ausprobieren. Eine der wichtigsten Erfahrungen, die Sie bald machen werden ist, dass Sie am besten wissen (spüren), was richtig ist und was nicht. Das Kriterium für "Wahrheit" liegt in Ihnen, nicht bei mir. Diesen inneren Ort zu entdecken, der unmissverständlich sagt, was man möchte, was man braucht, was stimmt, ist eines der ersten Therapieziele. Ich werde Ihnen bei dieser Entdeckung helfen.
Sitzen, liegen, stehen, bewegen In und während jeder Stunde können Sie selbst entscheiden, wo und wie Sie im Therapieraum sein wollen. Ob Sie sitzen wollen, liegen, stehen oder sich bewegen und welcher Abstand zwischen uns gerade der richtige ist, werden Sie mithilfe dieses inneren Ortes, der Ihnen sagt, was richtig ist, bald bemerken. Es gibt also keine Norm und schon gar keinen Zwang, immer nur zu liegen oder immer nur zu sitzen.
Wenn die Worte zu Ende gehen Es ist auch nicht notwendig, immerfort zu erzählen und zu sprechen. Dort, wo keine Worte mehr sind, um zu beschreiben, was los ist, beginnt der eigentliche Veränderungsprozess. Deshalb "darf” man in der Therapiestunde selbstverständlich auch nichts sagen und schweigen. Es ist ganz o.k. keine Worte parat zu haben, sondern sie zu suchen und kommen zu lassen. Unklar sein, nicht wissen, was man will, ist in der Therapie ganz normal und sogar erwünscht. Schweigen und Nichtwissen sind die Keimzelle für Neues und genau das suchen wir in der Therapie. Und natürlich sind auch alle Gefühle willkommen: Tränen genauso wie Ärger (auch auf den Therapeuten), Verloren-Sein, genauso wie Freude und Glück.
Ohne Grenzen kann es keinen Frei-Raum geben Dieser große Frei-Raum, den Klienten in der Therapiestunden haben, kann nur da sein, wenn er klar begrenzt ist. Achtung und Respekt vor Ihrer Person und Ihren Grenzen ist für mich selbstverständliche Voraussetzung für das gemeinsame therapeutische Arbeiten. Ich werde auch auf meine Grenzen achten und Ihnen mitteilen, wenn etwas für mich etwas nicht passt oder stimmt. Sie haben also frei, alles, was da ist oder auftaucht, zu fühlen und auszudrücken. Dieser Frei-Raum ist auch zeitlich begrenzt (in der Regel auf 60 Minuten). In gewisser Weise ist er ein "künstlicher" Raum, in dem alles Mögliche möglich wird, wozu man im gewöhnlichen Alltag keine Zeit, keine Ruhe und nicht genügend Schutz hat. Die Erfahrungen in der Therapiestunde werden allmählich in diesen gewöhnlichen Alltag "hinüberwachsen" und diesen Alltag in Richtung auf weniger Leiden und mehr Leben, mehr Lebendigkeit verändern.¹
Autor: Johannes Wiltschko - https://www.daf-focusing-akademie.com/
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